Grundsätzliches zur Weiterbildung

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Lernen Ältere anders?

Potenziale erfahrener MitarbeiterInnen entdecken und fördern

Prinzipiell bleibe die Lernfähigkeit bei (gesunden) Älteren über das gesamte Berufsleben erhalten, so die Autoren. Ältere lernen allerdings anders als Jüngere.
  • “Ältere Menschen lernen nicht mehr überwiegend auf Vorrat, wie das junge Menschen tun. In Lernprozessen eignen sie sich „nur“ noch das zur Aufgabenbewältigung fehlende Wissen an.“

  • Ältere haben sich in den Arbeitsjahren die Fähigkeit angeeignet, vorhandenes Wissen im Arbeitsprozess anzuwenden und umzusetzen – junge Menschen müssen diese Fähigkeiten erst noch erwerben.“

Die Autoren entwickeln aus diesen Thesen 4 Anforderungen für eine Didaktik des Lernens Ältere:


1. Selbstgesteuertes lernen

Die Akzeptanz des Lernangebots wird bei Älteren besonders von der Beteiligung an der Bestimmung und Auswahl von
  • Lernzielen und -inhalten,
  • Lerntempo und -zeit,
  • Lernmethoden und Vorgehensweisen,
  • Teilnehmerzusammensetzung und
  • externen ExpertInnen

beeinflusst.

Ältere Beschäftigte wissen in der Regel sehr gut, was sie für ihren Arbeitsplatz benötigen und welche Weiterbildung ihnen bei der Bewältigung des Arbeitsalltags hilfreich sein kann. Sie wollen daher an der Gestaltung des Lernangebots beteiligt werden.


2. Arbeitsprozessorientierte Weiterbildung

Arbeitsprozessorientierte Weiterbildung zeichnet sich durch eine enge Verzahnung von Lernen und Arbeiten aus. Das Lernen geschieht in und an realen Arbeitsaufgaben.


3. Prinzip der vollständigen Handlung

Im Prinzip der vollständigen Handlung wird der Lernprozess in 6 aufeinanderfolgende Schritte aufgeteilt. Die Schritte sollen eine eigenverantwortliche und selbständige „gute (Lern-)Arbeit“ gewährleisten.

Die Schritte lauten:

A Über das Ziel informieren
B Planen
C Entscheiden
D Ausführen
E Kontrollieren
F Bewerten


4. Moderation statt Instruktion:
„Lernen lassen statt Lehren“


Selbstgesteuertes lernen erfordert ein neues Rollenverständnis der DozentInnen. „Statt wissenschaftlicher Herleitung von Regeln oder der formelhaften Vermittlung von Lehrsätzen, geht es in der Rolle des Moderators darum, den Prozess des Lernens zu begleiten, zu gestalten und sich als Dozent zurückzunehmen.“


Gibt es eine Didaktik des Lernens „Älterer“?

Streng genommen gebe es keine spezifische Didaktik des Lernens Älterer. Die aufgestellten Prämissen stellen eher Anforderungen an „gutes Lernen“. Die Prämissen richten sich daher an „junge und ältere Menschen gleichermaßen, sie richten sich an ältere als auch an jüngere WeiterbildungsteilnehmerInnen.“


Sie können die Broschüre Lernen Ältere anders? Der Initiative IT 50Plus hier als pdf-Datei herunterladen.


Peter Schulz-Oberschelp
Netzwerk-Weiterbildung

Schlagworte zu diesem Beitrag: Ältere Beschäftigte, Betriebliche Weiterbildung
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 08.09.2010

Quelle: www.netzwerk-weiterbildung.info
Druckdatum: 28.03.2024