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Das DGB-Bildungswerk will die Standorte Pinneberg und Neumünster schließen

DGB-Bildungswerk schließt Bildungsstätten in Schleswig-Holstein

ver.di: „So kann man mit Beschäftigten nicht umgehen.“

Massenentlassungen angekündigt, Standorte Pinneberg und Neumünster vor dem Aus

Das Berufsfortbildungswerk (bfw) des DGB will mit Flensburg, Pinneberg und Neumünster 3 seiner 8 Standorte in Schleswig-Holstein schließen. Betroffen ist auch die bfw-Niedriglohntochter inab. Von den insgesamt knapp 120 Beschäftigten sind 80 von Kündigungen bzw. massiven Arbeitszeitreduzierungen bedroht. Erste Kündigungen sind, so ver.di, bereits ausgesprochen.

ver.di hat diesen Prozess von Beginn an kritisch begleitet und den Betriebsrat des bfw bei den am Ende erfolgreichen Sozialplanverhandlungen unterstützt.

Was den zuständigen ver.di-Sekretär Jens Festersen jetzt auf die Palme bringt, ist das Verhalten des bfw den Beschäftigten gegenüber: „Da finden zugesagte Individual-Gespräche zur Auslotung von Alternativen nicht statt und der Geschäftsstellenleiter tritt in der für seine Beschäftigten schwersten Zeit einfach seinen Urlaub an. Wohl weil er keine Traute hat, schiebt er seine Stellvertreterin vor und lässt sie kündigen. So kann man als Gewerkschaftseinrichtung mit Beschäftigten nicht umgehen.“

ver.di erwartet einen wertschätzenden Umgang mit denen, die jahrelang zum Erfolg und zum exzellenten Ruf des Unternehmens beigetragen haben. „Es wäre schön, wenn sich das bfw dabei an seinem Leitbild orientieren würde. Darin ist die Rede von einem menschlichen und respektvollen Umgang miteinander, von gegenseitiger Unterstützung und von einer Kommunikationskultur, die ist geprägt von Offenheit, gegenseitiger Achtung, Transparenz und Glaubwürdigkeit. Im Moment ist davon wenig zu sehen“, legt Festersen nach.

Auch die Größenordnung der Kündigungen könne hinterfragt werden. Festersen: „Es gibt z. B. eine Kündigung zum 30. September 2017 aus betrieblichen Gründen, also unnötig weit im Voraus. In der Weiterbildungsbranche ist immer viel Bewegung, eine Prognose für drei Jahre kann ich nicht ernst nehmen.“

Grund für die Schließung sei die schlechte Geschäftslage. Es sei ein Fehler gewesen, sich auf Ausschreibungen für Bildungsmaßnahmen der Arbeitsagentur zu konzentrieren und andere Bildungsbereiche komplett zu vernachlässigen, ergänzt ver.di: „Für diese falsche Geschäftspolitik müssen jetzt unverschuldet die Beschäftigten die Zeche zahlen.“

Für mehr Informationen: Jens Festersen 0151-16707855


Quelle. Pressemitteilung der ver.di Bezirke Pinneberg-Steinburg und Südholstein vom 22. März 2014


Schlagworte zu diesem Beitrag: Öffentliche Beschäftigungspolitik
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 30.03.2014

Quelle: www.netzwerk-weiterbildung.info
Druckdatum: 28.03.2024