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Berufliche und soziale Lage von Lehrenden in der Weiterbildung

Die Studie stellt fest, das es keine individuellen Daten über die Situation und Perspektiven von Lehrenden in der Weiterbildung gibt. Diese seien aber nötig, wenn man folgende Fragen beantworten wolle:

"Wer sind die Lehrenden in der Weiterbildung?
In welchem Alter und in welcher beruflichen Situation sind sie? Für wie viele ist die Lehrtätigkeit in der Weiterbildung beispielsweise Teil der Berufsvorbereitung und des Berufseinstiegs, oder für wie viele ist es eine Tätigkeit am Ende oder nach Beendigung der Berufstätigkeit? Haben sie eine fachliche und/oder pädagogische Ausbildung für die Tätigkeit? Wie sind sie zu dieser Tätigkeit gekommen?

Wie ist die soziale und finanzielle Situation der Lehrenden in der Weiterbildung? Wie viele leben ganz von ihren Einkünften aus dieser Tätigkeit und für wie viele ist es ein Zuverdienst, der größere oder geringe Bedeutung für sie hat? Welche Art von Arbeits- oder Werkvertrag ist die Basis ihrer Tätigkeit? Welche Art sozialer Absicherung haben sie?

Welche persönlichen Motive und Erwartungen verbinden die Lehrenden in der Weiterbildung mit ihrer Tätigkeit? Inwieweit werden diese Erwartungen erfüllt? Wie zufrieden oder unzufrieden ist man mit verschiedenen Aspekten der Arbeitssituation, und welche Rolle spielen die einzelnen Aspekte dafür, ob man die Tätigkeit bei dem jeweiligen Träger fortführen oder eher beenden will?"

Ziel der Studie war insbesondere, "die Lehrenden in der Weiterbildung erstmals überhaupt als Personengruppe sichtbar zu machen und sie damit ins Bewusstsein heben zu können. Statistische Informationen zur beruflichen und sozialen Lage dieser Gruppe bereitzustellen, ist dabei nicht nur für Politik und Verbände, sondern auch für die Träger selbst von Interesse."

Die Studie wurde in 10 Weiterbildungseinrichtungen durchgeführt, die dem Deutschen Volkshochschulverband (DVV), der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (KBE) und dem Bundesverband deutscher Privatschulen e. V. (VDP) angehören. Die Schwäche der Studie liegt sicherlich in einer zu geringen Beteiligung von Trägern aus dem Bereich der beruflichen Weiterbildung. Hier war lediglich der VDP vertreten, dem bedeutende Träger aus diesem Bereich kaum angehören. Auch der Anteil von bei Mitgliedsverbänden des VDP Beschäftigten ist mit 10% an allen Antworten sehr gering.

Die Studie liefert gleichwohl wichtige und interessante Ergebnisse und mündet jeweils in Fragestellungen, denen in einer repräsentativen Studie nachgegangen werden sollte. Zur sozialen Lage der Beschäftigten stellt sie fest:

"Die Ergebnisse der Pilotstudie in Bezug auf die Einkommenssituation der Befragten deuten darauf hin, dass pauschalierende Aussagen oder Forderungen zur sozialen Lage der Lehrenden in der Weiterbildung an der Wirklichkeit vorbeigehen. Diese weist ein hohes Maß an Heterogenität auf. Probleme angemessen zu beschreiben, verlangt unter diesen Umständen nicht zuletzt, sie im Hinblick auf ihre Relevanz für unterschiedliche Teilgruppen und auf ihre quantitative Bedeutung einzugrenzen.

So erscheint es offensichtlich, dass es im Hinblick auf die soziale Lage Problemgruppen unter den Lehrenden in der Weiterbildung gibt – Problemgruppen in dem Sinne, dass ihre Einkommenssituation prekär und ihre soziale Absicherung vermutlich ungenügend ist."

Es bleibt zu hoffen, das sich das Ministerium entscheidet, den Auftrag für eine repräsentative Untersuchung zu vergeben und der Bereich der beruflichen Weiterbildung in ihr besser vertreten und untersucht wird als in der Pilotstudie.

Sie können die Studie als pdf-Datei auf der Homepage des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft herunterladen.

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 18.02.2005

Quelle: www.netzwerk-weiterbildung.info
Druckdatum: 29.03.2024