Tarifinformationen

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SRH Berufliche Rehabilitation und die Gewerkschaften ver.di und GEW verständigen sich auf sozialverträglichen Personalabbau

Erste Ziele erreicht – Wir müssen weiter kämpfen!

Die Gefahr eines erheblichen Personalabbaus (im Gespräch waren in diesem Jahr bis zu 150 betriebsbedingte Kündigungen) bei der SRH Berufliche Rehabilitation gGmbH wegen des seit einiger Zeit registrierten Einbruchs bei den Teilnehmerzahlen ist für dieses Jahr gebannt.

Bei einer Klausurtagung zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat sowie den Gewerkschaften ver.di und GEW einigte man sich auf ein Eckpunktepapier (siehe Anlage), das den Personalbau in diesem Jahr auf ca. 50 Stellen beschränkt. Freiwillige Maßnahmen werden betriebsbedingten Kündigungen vorgezogen.

Betriebsrat und Gewerkschaften haben sich mit ihrer Idee einer sog. Job-Börse durchgesetzt. Diese soll umgehend gestartet (Beginn 1. März 2005) werden, sobald sich Betriebsrat und Geschäftsführung auch über die Bedingungen für ein freiwilliges Ausscheiden geeinigt haben. Bei der im Unternehmen vorhandenen Kompetenz erwarten wir von dieser Job-Börse eine entsprechende Wirkung. Weitere Informationen dazu kommen vom Betriebsrat.

Den entscheidenden Durchbruch bei diesen Gesprächen brachte eine ab dem 1. März 2005 beginnende und bis zum 30. September 2005 befristete Arbeitzeitverkürzung um drei Stunden in der Woche (bei Teilzeit anteilig), die allerdings ohne Lohnausgleich erfolgt. Diese gewaltige Kraftanstrengung hat den Durchbruch gebracht!

Gleichzeitig hat die Geschäftsführung der SRH Berufliche Rehabilitation gGmbH zugesagt, mit den Gewerkschaften bis zum 30. Juni 2005 einen Tarifvertrag mit einheitlichen Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten der SRH Berufliche Rehabilitation gGmbH abzuschließen.


Betriebsrat und Geschäftsführung sind sich darüber einig, dass die Gespräche über eine ablösende Regelung ab dem 1. September 2005 bis zum Ende der Sanierungsphase im Jahre 2006 weitergehen. Das ist deswegen notwendig, weil die wirtschaftlichen Bedingungen im Reha-Geschäft sich derzeit radikal ändern und eine realistische und verlässliche Markteinschätzung derzeit schlecht möglich ist. Wir werden in diesen Gesprächen auf eine weitere Senkung der Sachkosten
drängen.

Die SRH-Geschäftsführung hatte bei der Klausurtagung u.a. ein ausführliches Konzept über die Umstrukturierung des Unternehmens vorgestellt, über das es sehr kontroverse Diskussionen gab. In diesem Zusammenhang sind aus unserer Sicht noch einige Fragen auch mit der Learnlife-Geschäftsführung und dem Vorstand der
SRH-Holding zu klären.

Zudem haben Betriebsrat und Gewerkschaften weitere Forderungen an den SRH-Konzern und die SRH-Learnlife AG, deren Erfüllung wir zur Bedingung für weitere Verhandlungsschritte gemacht haben:

  1. Der Beitrag, den die Arbeitnehmer der SRH Berufliche Rehabilitation gGmbH zur Sanierung erbringen ( derzeit Arbeitszeitverkürzung) wird solidarisch auf alle Arbeitnehmer der SRH Learnlife Standort Heidelberg erstreckt. Dies bedeutet, dass die vereinbarte Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich auf alle Arbeitnehmer der Unternehmen der SRH Learnlife am Standort Heidelberg mit Ausnahme des SRH Service Bereiches Reinigung erstreckt wird.


  2. Es erfolgt kein Eingriff auf die Vermögen der SRH Berufliche Rehabilitation GmbH. Insbesondere verbleiben die im Erfolgsplan 2005 ausgewiesenen 1,8 Millionen € zur Unterstützung der SRH Hochschule gGmbH in der SRH Berufliche Rehabilitation gGmbH.


  3. Es erfolgt eine deutliche und nachhaltige Senkung der Umlagen (mind. 25% ) an SRH Learnlife und SRH Holding.


  4. Es erfolgt eine deutliche Senkung des Pachtzinses an die SRH Holding.


  5. Es findet eine systematische Überprüfung des Einsparpotentials bei den Sachkosten aller SRH Learnlife Unternehmen statt.


  6. Es wird ein Tarifvertrag über die Betriebsratstruktur am Standort Heidelberg abgeschlossen. Dieser beinhaltet einen Standortbetriebsrat für die Arbeitnehmer der SRH Berufliche Rehabilitation gGmbH, der Küche, FM, der Fachschulen gGmbH und der Business Academy. Bis zum Termin der nächsten regelmäßigen Wahl in der SRH Berufliche Rehabilitation gGmbH werden durch diesen Betriebsrat auch die Arbeitnehmer der SRH Hochschulen gGmbH vertreten.


  7. Betriebsrat und Gewerkschaften erwarten ein eindeutiges Bekenntnis zur beruflichen Rehabilitation.

Betriebsrat und Gewerkschaften erwarten von der SRH-Geschäftsführung, dass die o.g. Punkte mit den Vorständen der SRH Learnlife und der SRH Holding besprochen werden.

Wir erwarten alsbald von der SRH-Geschäftsführung, dass sie und die leitenden und außertariflichen Beschäftigten im Unternehmen ebenfalls ihren Anteil für die Sanierung des Unternehmens leisten.

Tarifkommission von ver.di und GEW

Sie können das Flugblatt mit der anlage hier als pdf-Datei herunterladen.

Verweise zu diesem Artikel:
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 09.02.2005