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Hürden für die Weiterbildung – Bewilligungen für eine Umschulung werden bei der Bundesagentur für Arbeit immer seltener

Die Weiterbildung in der Arbeitswelt leidet insgesamt unter dem Problem des ungleichen Zugangs. „Das ist das Matthäus-Prinzip: Wer hat, dem wird gegeben“, so die Welt. Bei der Bundesagentur für Arbeit ist das nicht anders. „Lebenslanges Lernen ist zu einem viel propagierten Motto und einer oft gestellten Forderung geworden. In Zeiten schleppender Konjunktur und stagnierender Arbeitslosenzahlen kann berufliche Weiterbildung neue Perspektiven und Möglichkeiten eröffnen. Doch die Chancen, mit zusätzlicher Qualifikation im Job voranzukommen oder überhaupt eine Stelle zu finden, sind nicht für alle gleich. Vor allem für Erwerbslose sind die Hürden höher geworden.“

Selbst motivierte Erwerbslose hätten große Schwierigkeiten, eine Weiterbildung bewilligt zu bekommen. „Eingebrochen ist auch die Zahl der Teilnehmer an BA-finanzierten Weiterbildungsmaßnahmen. Im Jahr 2001 seien noch 440 000 Menschen in den Genuss einer solchen Förderung gekommen, erläutert Bert Paulsen, Leiter des Arbeitsbereichs Bildungswege, Kompetenzentwicklung und Lernwege am Bundesinstitut für Berufsbildung (Bibb) in Bonn. 2003 waren es dann nur noch 246 000. "In diesem Jahr werden, wenn es hochkommt, 80 000 bis 85 000 Gutscheine ausgegeben", schätzt Paulsen, "eine rasante Talfahrt". Noch so förderungswürdige Leute würden keine berufliche Weiterbildung bekommen, weil kein Geld da sei.“ Ein Horror-Szenario für Paulsen ist: „die Leute haben einen Gutschein, aber es sind keine Anbieter mehr da.“

Den vollständigen Artikel vom 12.11.2005 können Sie auf der Homepage der Welt nachlesen.

Auch der Tagesspiegel muss feststellen, dass Umschulungen mit einem stattlichen Abschluss für bestimmte Gruppen auf dem Arbeitsmarkt helfen können, die Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich zu erhöhen. Solche Weiterbildungsangebote von der Bundesagentur für Arbeit zu bekommen, ist kaum noch möglich. „Es gibt viele Gründe auf dem Arbeitsmarkt nicht zum Zuge zu kommen: Sei es ein fehlender Abschluss, eine angeschlagene Gesundheit oder die Masse an Mitbewerbern. Kann jemand seinen Beruf – beispielsweise wegen einer Allergie – nicht mehr ausüben, kann eine Umschulung mit staatlich anerkanntem Abschluss eine Lösung sein. Die ist jedoch teuer und die Förderung durch die Bundesagentur für Arbeit immer schwieriger zu bekommen. Die Arbeitsagentur unterstützt inzwischen vor allem kürzere Maßnahmen, die dem Allergiker oder Ausbildungsabbrecher wenig nützen.“

„Trotzdem kann prinzipiell auch eine Umschulung für einen anderen Beruf bewilligt werden – entschieden wird im Einzelfall. Eine Chance haben vor allem Arbeitslose unter 35 Jahren, die noch keine abgeschlossene Berufsausbildung haben. „Wer älter ist, kann meist nur bei gesundheitlichen Gründen über Rehabilitationsmaßnahmen eine Umschulung von den Rentenversicherern finanziert bekommen“, sagt Beatrix Boldt von der Berliner Weiterbildungseinrichtung Forum Berufsbildung.“ Die Bewerber müssen besonders hartnäckig um einen Bildungsgutschein kämpfen. Sie müssen ihrem Berater mit selbst recherchierten Unterlagen nachweisen, dass die gewünschte Umschulung auf dem Arbeitsmarkt neue Chancen eröffnet.

Den vollständigen Artikel vom 14.11.2005 können Sie auf der Homepage des Tagesspiegel nachlesen.

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 30.11.2005