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BIBB und DIE bringen Licht ins Dunkel des Weiterbildungsmarktes

Der Weiterbildungsmarkt in Deutschland ist unübersichtlich. Die Frage, wie viele Anbieter hier tätig sind, kann augenblicklich niemand beantworten. Vorliegende Schätzungen reichen von "einigen tausend" bis zu 85.000 Anbietern. Während die öffentlich geförderten Weiterbildungsträger relativ gut dokumentiert sind, liegen vor allem zur breiten Vielfalt der ausschließlich privat finanzierten Träger kaum verlässliche Informationen vor. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) wollen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung (IES) nun Licht ins Dunkel des wenig transparenten Weiterbildungsmarktes bringen. Finanziert wird die Untersuchung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Denn genaue Informationen über das Anbietergefüge sind sowohl für die Weiterbildungspolitik als auch für die Weiterbildungspraxis und -forschung von großem Interesse.

Das IES wird ab sofort im Rahmen des gemeinsamen Kooperationsprojektes von BIBB und DIE Weiterbildungsanbieter kontaktieren, um die Aktualität der bislang vorliegenden Daten zum Weiterbildungsmarkt zu prüfen. Die Anbieter werden zudem gebeten, sich im Internet unter der Adresse anzumelden. So werden "blinde" Flecken identifiziert, die von den momentanen Anbieterstatistiken und anderen vorliegenden Datenquellen nicht erfasst werden.

Was fehlt, ist eine bundesweite, anbieterübergreifende Weiterbildungsstatistik. Die wenigen existierenden Erhebungen beziehen sich fast ausschließlich auf einzelne Regionen oder Angebotssegmente. Verlässliche Aussagen zu den künftigen Entwicklungen auf dem Anbietermarkt sind auf dieser Grundlage nicht möglich.

Dabei wäre es momentan besonders wichtig, über konkrete Informationen zu verfügen. Aufgrund konjunktureller und struktureller Veränderungen - zum Beispiel der Kürzung öffentlicher Mittel - sind wesentliche Veränderungen im Anbietergefüge zu erwarten. Bislang kann diese Vermutung durch repräsentative Daten nicht belegt werden.

Hier wird das neue Kooperationsprojekt von BIBB und DIE Abhilfe schaffen. Ziel ist es, einen vollständigen Überblick über die aktuell existierenden Weiterbildungsanbieter in Deutschland zu erhalten. In Zusammenarbeit mit dem IES werden daher alle Anbieteradressen aus vorliegenden Verzeichnissen und Datenbanken erhoben und auf Richtigkeit und Vollständigkeit überprüft.

Auf Grundlage dieser Ergebnisse wird zudem an der Entwicklung eines Systems gearbeitet, wie künftig mit möglichst geringem Aufwand die Veränderungen auf dem Weiterbildungsmarkt aktuell erfasst und untersucht werden können.

Weitere Informationen über das Forschungsprojekt finden Sie beim Deutschen Institut für Erwachsenenbildung.


Quelle: bildungsklick.de

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 21.09.2007