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Weiterbildungs-Tarifverträge sollen ausgebaut werden

In der Tarifpolitischen Entschliessung heißt es zum Thema Qualifizierung: Qualifizierung als gewerkschafts- und betriebspolitische Zukunftsaufgabe Qualifikation und Qualifizierung sind zentral für die Beschäftigungschancen der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen.

Sie entscheiden mit über ihren Zugang zum Beschäftigungssystem, die Höhe der Einkommen und die Arbeitsbedingungen.

Qualifizierte Beschäftigte sind andererseits unerlässlich für die Innovations- und Zukunftsfähigkeit der Unternehmen. Für die Metall- und Elektroindustrie konnten in allen Tarifbezirken Tarifverträge zur Qualifizierung abgeschlossen werden. Diese stärken sowohl die kollektiven Rechte der betrieblichen Interessenvertreter als auch die individuellen Rechte der Beschäftigten. Die Tarifverträge zur Qualifizierung sind ein weiterer Schritt der IG Metall auf dem Feld qualitativer Tarifpolitik. In den nächsten Jahren wird es darum gehen, diese Tarifverträge in den Betrieben umzusetzen und die Prozesse betrieblicher Weiterbildung zu gestalten. Die IG Metall wird regional und örtlich Seminare anbieten und die betriebliche Umsetzung der Tarifverträge begleiten und unterstützen.


In der Wirtschaftspolitischen Entschliessung heißt es zum Thema Qualifizierung:

Strukturellen Wandel ökologisch und sozial gestalten.

Die IG Metall setzt auf eine zukunftsorientierte Industriepolitik. Industriepolitik muss eine nachhaltige Entwicklung der Industrie gewährleisten. Industriepolitikmuss industrielle Zukunftssektoren fördern, den Umbau traditioneller Industrien gestalten, Beschäftigungsrisiken und soziale Verwerfungen minimieren. Der Entwicklung innovativer Produkte und Verfahren, neue Technologien sowie einer humanen Arbeitsgestaltung kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Zukunftsfähige Absatzfelder erschließen, Forschungspolitik auf Zukunftsthemen ausrichten Die IG Metall fordert die Bundesregierung auf, die soziale und ökologische Erneuerung aktiv voranzutreiben. Dies erfordert, dass innovative Absatzfelder erforscht und erschlossen werden und dass unser Bildungssystem nachhaltig modernisiert und verbessert wird. Der Schutz des Klimas ist eine besondere industriepolitische Herausforderung. Im Energiebereich geht es um die Einsparung von Energien und eine verstärkte Entwicklung und Nutzung der regenerativen Energieträger. Im Verkehrsbereich geht es um eine effiziente Integration der Verkehrsträger und um umweltfreundliche Fahrzeuge. Zur Verminderung der Abhängigkeit von fossilen und importierten Rohstoffen und unter dem Aspekt eines verbesserten Klimaschutzes ist die Entwicklung alternativer Antriebssysteme voranzutreiben. Bei der industriellen Produktion müssen umwelt- und ressourcenschonende Produktionsverfahren und Produkte, ein integrierter Umweltschutz sowie eine ökologische Kreislaufwirtschaft entwickelt werden.

Querschnittstechnologien wie Nano- und optische Technologien, neue Werkstoffe und Produktionstechnologien können Zukunftstechnologien von morgen werden. Sie müssen erforscht und gefördert, aber auch auf mögliche Risiken hin untersucht werden. Forschungspolitik darf sich nicht allein an Wettbewerbskriterien und technischer Machbarkeit orientieren. Einen hohen Stellenwert der Forschungsaktivitäten haben Aspekte wie Organisation, Qualifikation, Partizipation, Mitbestimmung, Gesundheit und Demografie. Die Bundesregierung muss deshalb Forschungsthemen wie „Gute Arbeit“ und „Innovationen in einer modernen Arbeitswelt“ miteinander verknüpfen und ausbauen. Die IG Metall fordert die Bundesregierung auf, die Innovations- und Forschungspolitik besonders in den gesellschaftlichen Zukunftsfeldern auszubauen. Die finanziellen Mittel für Forschung und Entwicklung müssen insgesamt auf einen Anteil von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes angehoben werden. Unternehmen in die gesamtwirtschaftliche Verantwortung nehmen. Die Unternehmen müssen Verantwortung übernehmen für die soziale und ökologische Gestaltung des strukturellen Wandels. Sie dürfen sich nicht allein an Rentabilitätsaspekten orientieren. Shareholder- Value-Konzepte sind der falsche Weg. Die IG Metall setzt auf langfristig und nachhaltig angelegte Unternehmensstrategien. Investitionen und Innovationen, die kontinuierliche Qualifizierung der Belegschaften sowie die Beteiligung der Beschäftigten an den wirtschaftlichen Entscheidungen müssen gewährleistet und verstärkt werden. Auslandsinvestitionen, die der Sicherung von Absatzmärkten dienen und zum Erhalt binnenwirtschaftlicher Arbeitsplätze beitragen, befürwortet die IG Metall. Produktionsverlagerungen, die sich vor allem an weiteren Renditesteigerungen und Personalkostensenkungen orientieren, lehnt die IG Metall ab.

Im Fall von Umstrukturierungen und Produktionsverlagerungen muss dem Neuaufbau wirtschaftlicher Aktivitäten und neuen Arbeitsplätzen an den bisherigen Standorten der Vorrang gegeben werden.

Beschäftigungssicherungsmaßnahmen wie Arbeitszeitverkürzungen, interne Qualifizierungen und die Bereitstellung von neuen Arbeitsplätzen stehen vor Entlassungen. Die IG Metall fordert die Bundesregierung auf, sich für die Beteiligung der Unternehmen an den gesellschaftlichen Folgekosten von Produktionsverlagerungen einzusetzen.

Quelle: Klaus Heimann, IG Metall in WAP-News


Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 27.11.2007