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Bildungsscheck unterstützt Migrantinnen und Migranten bei der beruflichen Weiterbildung!

„Gut ausgebildete Fachkräfte werden gerade in Zeiten des demographischen Wandels immer mehr zum raren Gut. Umso wichtiger ist die berufliche Weiterbildung von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Doch viel zu wenig ausländische Arbeitnehmer und Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und mittlerweile deutschem Pass nehmen an Weiterbildungsmaßnahmen teil. Das ist Know-How, welches unsere Unternehmen zu leichtfertig ungenutzt lassen!“ Das sagte der Arbeitsminister Karl-Josef Laumann anlässlich der heutigen (28. November 2007) Fachtagung von Arbeitsministerium und Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB) zum Thema „Berufliche Qualifizierung von Migrantinnen und Migranten“ in Düsseldorf.

„Weiterbildung ist wichtig. Sie sichert den Arbeitsplatz und sorgt für Integration und Perspektiven am Arbeitsmarkt. Dennoch werden Migrantinnen und Migranten immer noch zu selten im Job gefördert. Viele arbeiten als Un- und Angelernte im Niedriglohnsektor, dabei besitzen sie häufig weitaus mehr Fähigkeiten und Kompetenzen“, erklärte Laumann. „Hier bietet unser bundesweit einmaliger ‚Bildungsscheck NRW’ konkrete Unterstützung an. Denn mit seiner Hilfe gibt es Weiterbildung für Beschäftigte zum halben Preis!“

Das Landesangebot richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen mit maximal 250 Beschäftigten. Bilden sich deren Beschäftigte weiter, übernimmt das Land die Hälfte der anfallenden Kosten, d.h. Kurs- und Prüfungsgebühren. Die finanziellen Mittel - bis zu 500 Euro pro Bildungsscheck - stellt der Europäische Sozialfonds zur Verfügung.

„Menschen mit Zuwanderungsgeschichte bringen Kenntnisse anderer Kulturkreise mit, die in einer globalisierten Welt von unschätzbarem Nutzen sind. Denn wer ein anderes Land und seine Kultur kennt, kann auch hier sehr viel leichter erfolgreich sein“, erklärte der Minister.

„Gerade in einem Zuwanderungsland wie unserem ist es wichtig, berufliche Chancengleichheit durch moderne Qualifizierung sicherzustellen. Wir haben daher das DGB Bildungswerk beauftragt, verstärkt Migrantinnen und Migranten für den Bildungsscheck zu gewinnen“; berichtete Laumann. „Flyer in türkischer und russischer Sprache wurden vom Arbeitsministerium und vom DGB bereits im letzten Jahr verteilt. Durch die heutige Fachtagung erhoffen wir uns weitere Impulse für diese Zielgruppe.“

„Der Bildungsscheck ist gerade für Beschäftigte mit Migrationshintergrund ein tolles Angebot“, so Laumann weiter. „Vor allem, da das Verfahren unbürokratisch gestaltet ist.“ Betriebe oder Beschäftigte lassen sich in einer der über 200 Beratungsstellen in NRW beraten, erhalten dort direkt den Bildungsscheck und können ihn beim Weiterbildungsanbieter einlösen. Ein Antrag muss nicht gestellt werden.

Die Nachfrage auf den Bildungsscheck ist enorm: Seit 2006 wurden bereits rund 100.000 Bildungsschecks eingelöst. „Das war 100.000 Mal berufliche Fortbildung“, sagte Laumann. „Mehr als 40 % der Bildungsscheck-Nutzer und Nutzerinnen haben angegeben, dass für sie das Landesangebot den Ausschlag gegeben habe, sich beruflich weiterzubilden. Das zeigt, dass der Bildungsscheck eine arbeitsmarktpolitisch absolut sinnvolle Investition ist!“, erklärte der Minister.


Quelle: Pressemeldung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, 28.11.2007

Hier gibt es weitere Informationen zum Bildungscheck.

Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 30.11.2007