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Fit für die Wirtschaftskrise? Weiterbildung ist der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit

Präsident der Euro-FH kommentiert Konjunkturpaket II

Die Bundesregierung möchte mit dem Konjunkturpaket II eine zwei Milliarden Euro schwere „Bildungs- und Qualifizierungsoffensive“ starten. Neben Handwerkern – die Sanierungen an Schul- und Hochschuleinrichtungen ausführen – werden von dem Geld hauptsächlich Beschäftigte, die bereits in Kurzarbeit sind und Arbeitslose profitieren. „Diese Beschlüsse zur Qualifizierung von Kurzarbeitern und Erwerbslosen sind ein notwendiger Schritt in die richtige Richtung“, analysiert Prof. Dr. Jens-Mogens Holm, Präsident der Europäischen Fernhochschule Hamburg (Euro-FH), das Maßnahmenpaket der Koalition. „Wichtig wäre jedoch außerdem, dass auch Arbeitnehmer, die jetzt noch nicht direkt von der Krise betroffen sind, vorausschauend überlegen, durch welche Weiterbildungsmaßnahmen sie krisenfester werden können.“ Denn Qualifikation – da sind sich alle einig – ist immer noch der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit.

Aus diesem Grund hätte sich Holm auch ein weitsichtigeres Maßnahmenpaket von der amtierenden Bundesregierung gewünscht: „Wenn wir laut unserer Bundeskanzlerin ‚gestärkt aus der Krise hervorkommen’ wollen, sollte nicht erst in Weiterbildung investiert werden, wenn akut Arbeitslosigkeit droht oder bereits eingetreten ist.“ Zwar gibt es durchaus Förderangebote für Weiterbildungsmaßnahmen von Arbeitnehmern, doch da Bildung Ländersache ist und im Entscheidungsbereich der Kultusminister liegt, existieren von Land zu Land unterschiedliche Möglichkeiten. In zwölf Bundesländern differiert beispielsweise der Anspruch auf Bildungsurlaub zwischen fünf und zehn Tagen. Arbeitnehmer in den restlichen vier Bundesländern – Baden-Würtemberg, Bayern, Sachsen und Thüringen – gehen dagegen ganz leer aus. Ihnen steht gar kein zusätzlich bezahlter Urlaub für berufliche Weiterbildung zu. Ähnlich uneinheitlich zeigt sich die Situation bei finanziellen Zuschüssen. Die Einwohner Nordrhein-Westfalens können einen „Bildungsscheck“ beantragen, in Hessen gibt es den „Qualifizierungsscheck“ und seit Sommer 2008 hat die Bundsregierung mit der „Bildungsprämie“ ein eigenes Förderprogramm aufgelegt. Dabei ist jede Maßnahme an unterschiedliche Antragsstellungen, Voraussetzungen und Bedingungen geknüpft und führt zu einem erheblichen bürokratischen Aufwand.

„Fördermöglichkeiten – vor allem auch finanzieller Art – sollten einheitlicher und transparenter gestaltet werden“, regt Holm an, „hier besteht noch großes Verbesserungspotential auf dem Weg zur Bildungsgesellschaft.“ Aber auch das Engagement auf Unternehmensseite hält Holm für ausbaufähig. „Arbeitgeber müssen gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ihre Mitarbeiter bei Qualifizierungsmaßnahmen unterstützen. Denn selbstverständlich kommen Investitionen in die Weiterbildung von Arbeitnehmern letztlich auch den Unternehmen zugute – und stärken sie somit, um der Wirtschaftskrise zu begegnen.“

Als eine der größten Fernhochschulen Deutschlands bietet die Euro-FH Fernstudiengänge sowie Hochschulkurse auf akademischem Niveau, die speziell auf die Bedürfnisse Berufstätiger zugeschnitten sind. Damit trifft sie den Nerv der Zeit, denn eine repräsentative Bevölkerungsumfrage von forsa ergab: Jeder Zweite glaubt, dass Arbeitnehmer, die sich regelmäßig weiterbilden, künftig weniger um ihren Arbeitsplatz fürchten müssen als andere. Je höher die formale Vorbildung, desto anerkannter ist kontinuierliches Weiterbildungsengagement. Bei den Befragten mit Abitur und Studium sind 64 Prozent der Meinung, dass die Arbeitsplätze von Arbeitnehmern mit kontinuierlichem Weiterbildungsengagement sicherer sind.


Quelle: Presseinformation der Europäischen Fernhochschule Hamburg (Euro-FH) vom 05.02.2009


Schlagworte zu diesem Beitrag: Bildungsgutschein
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 14.04.2009