Allgemeine und politische Weiterbildung

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Bildungseinrichtungen gegen Sparpläne der Staatsregierung

Weiterbildung ist Zukunft

Sie bringen Jung und Alt zusammen, um eine neue Sprache zu erlernen. Sie führen Ganztags-angebote in allen Schultypen durch. Sie fördern die Gesundheitsvorsorge, kümmern sich um Behinderte, Berufsabbrecher und Analphabeten. Und das alles – noch – zu bezahlbarem Preisen: die Weiterbildungseinrichtungen in Sachsen.

Hunderte von neuen, bewährten und soliden Kursen haben die in der Landesarbeitsgemeinschaft Weiterbildung (LAG) zusammen geschlossenen Einrichtungen auch im ersten Halbjahr wieder durchgeführt. Dies bilanzierte die LAG kürzlich im Rahmen einer gemeinsamen Tagung in Dresden. Nun sieht man dort die Gefahr, dass die Angebote künftig kaum mehr bezahlbar sind, wie LAG-Sprecher Bernd Staemmler vom Sächsischen Volkshochschulverband erläutert. Denn das Land kürzt die Zuschüsse um mehr als 10 Prozent. „Leider ist davon auszugehen, dass das Geld dann auch in den nächsten Jahren weg sein wird“, prognostiziert er für die gegenwärtig laufenden Etat-Verhandlungen in der Staatsregierung.

Pfarrer Karl-Heinz Maischner von der Evangelischen Erwachsenenbildung ist Vorsitzender des Landesbeirats für Erwachsenenbildung beim Sächsischen Staatsminister für Kultus. Er fügt hinzu: „Bildung braucht Kontinuität und Verlässlichkeit. Beides ist gegenwärtig nicht mehr gegeben.“ Die Bundesregierung habe die Bildung von ihren Sparplänen ausdrücklich ausgenommen. Das müsse auch in Sachsen möglich sein, meint der Bildungsexperte.

Die Landesarbeitsgemeinschaft unterstützt das Anliegen des „Bündnisses für Zukunft und Zusammenhalt“, das in diesen Tagen für den Erhalt der Förderung in den Bereichen Bildung, Kultur und Soziales auf die Straße geht. Die Förderung der Weiterbildung, fordert Beate Bergner von der Ländlichen Erwachsenenbildung, müsse „mindestens auf dem jetzigen Niveau bleiben“. Schon heute sei Sachsen „Schlusslicht bei den Pro-Kopf-Ausgaben für die Erwachsenenqualifizierung“. Die Mittel, so ergänzt Bergner, müssten eigentlich deutlich angehoben werden, um jedem Bürger den Zugang zu Weiterbildung möglich zu machen oder zu erleichtern. Denn das sei „die Zukunft unseres Landes“.


Quelle: Landesarbeitsgemeinschaft Weiterbildung in Sachsen, 15. Juni 2010

Schlagworte zu diesem Beitrag: Volkshochschule, Weiterbildung
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 16.06.2010