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Wuppertaler Kreis erwartet eine positive Umsatzentwicklung

Seit mehreren Jahren veröffentlicht der Wuppertaler Kreis seinen eigenen Geschäftsklimaindex in der Weiterbildung. Dabei werden einige Indikatoren wie die Entwicklung der Marktpreise, Seminaranmeldungen oder Auftragserwartungen von den Mitgliedsunternehmen abgefragt.

Erwarten die Institute eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage, ergibt sich ein Index über 100. Bei der letzten Umfrage ist der Index zwar leicht gesunken (von 125 Punkten in 2012 auf 119 Punkte), doch damit sehen die Unternehmen weiterhin „ausgesprochen positiv“ in die Zukunft. „Die Institute er-warten auf der Basis eines guten Geschäftsjahres und vor dem Hintergrund einer bereits in den Vorjahren sehr positiven Entwicklung ein weiteres stabiles Wachstum.“

Vergleich man die Prognose eines weiteren stabilen Wachstums mit den gleichzeitig veröffentlichten Strukturdaten, kommt man allerdings zu leicht anderen Ergebnissen.


Ergebnisse der Verbandsumfrage des Wuppertaler Kreises



Das beste Ergebnis erzielten die Unternehmen offensichtlich im Jahr 2010. Seither gehen die Zahl der festangestellten Beschäftigten und die Anzahl der Standorte zurück. Normal nennt man so einen Vorgang schlicht Stagnation. Doch so ein „Unwort“ passt nicht zum „führenden Weiterbildungsverband der Wirtschaft“.

Ein Grund für diese Entwicklung liegt offensichtlich in der Reduzierung der Mittel für die aktive Arbeitsmarktpolitik. Noch 2010 erwirtschafteten die Unternehmen des Wuppertaler Kreises 22,5 Prozent des Gesamtumsatzes in diesem Segment. 2012 ist der Anteil an den Gesamtumsätzen auf 19,6 Prozent gefallen. Das sind immerhin drei Prozentpunkte am Gesamtumsatz. Umgerechnet auf einen Jahresumsatz von 1,3 Mrd. Euro entspricht das knapp 40 Millionen Euro.

Die Unternehmen des Wuppertaler Kreises haben diese Rückgänge bisher erfolgreich durch mehr „offene Seminare“ ausgeglichen. Inzwischen haben sie aber auch im Bereich der öffentlich geförderten Weiterbildung ein neues, anscheinend lukratives Geschäftsfeld aufgemacht. Es geht um Maßnahmen zur Integration behinderter Menschen.

Nur in zwei Bereichen haben die Unternehmen im Bereich der aktiven Arbeitsmarktpolitik 2012 zulegen können. Ein leichtes Plus gibt es im Bereich „Aktivierung und berufliche Eingliederung“. Im Bereich „Teilnahme behinderter Menschen am Arbeitsplatz“ berichten über 60 Prozent der Unternehmen, die solche Maßnahmen durchführen, über gestiegene Auftragszahlen. Es ist auch der einzige Bereich, bei dem kein Unternehmen sinkende Aufträge in 2013 erwartet.

Besonders rückläufig war hingegen der Bereich der klassischen „Förderung der beruflichen Weiterbildung“. Über 40 Prozent der Anbieter mussten hier in 2012 Auftragsrückgänge verzeichnen. Trotzdem erwarten 30 Prozent der Unternehmen 2013 bessere Ergebnisse.

„Die meisten der Institute erwarten für das laufende Jahr stabile bzw. zu mehr als einem Drittel auch steigende Umsätze.“ So oder so ähnlich stand es auch in den vorherigen Ergebnissen der Verbandsumfrage des Wuppertaler Kreises. Dann müsste im nächsten Jahr doch die Umsatzzahl mindestens auf 1,4 Mrd. Euro anwachsen. Warten wir es ab.


Hier gibt es den Bericht des Wuppertaler Kreises als pdf-Datei.


Schlagworte zu diesem Beitrag: Berufliche Weiterbildung, Öffentliche Beschäftigungspolitik
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 02.08.2013