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Bildungsarbeit und Bildungsberatung im Land Berlin

Für die gute Sache! Aber zu welchem Preis?

83% sind für einen Branchentarifvertrag und eine faire Honorarordnung!

Gründet mit uns eine betriebs- und statusübergreifende ver.di-Tarifkommission für die zuwendungsfinanzierte Bildungsarbeit und Bildungsberatung im Land Berlin.


Liebe Kolleg*innen,

vielen Dank für die beeindruckende Beteiligung an unserer Tarifumfrage! Bereits 237 Kolleg*innen (angestellte wie freie) haben ihre persönliche Sicht eingebracht. Viele weitere Fragebögen erreichen uns auch weiterhin und werden sukzessive ausgewertet (wer noch an der Befragung teilnehmen will, schickt eine Nachricht an andre.pollmann@verdi.de). Die Ergebnisse sind der erste Baustein für einen berlinweiten Branchentarifvertrag und eine faire Honorarordnung.

Klar ist: Gute Löhne, Honorare und Wertschätzung am Arbeitsplatz fallen nicht vom Himmel. Ob angestellt oder frei – wir haben als Beschäftigte in der senatsgeförderten Bildungs- und Bildungsberatungsarbeit die Möglichkeit, mit der Gewerkschaft ver.di bessere Arbeitsbedingungen für uns zu durchzusetzen.

Was steckt hinter diesen Ergebnissen?

Angestellte:
  • Fast die Hälfte der Beteiligten ist in der Entgeltgruppe EG 9 eingruppiert, 70 % halten dies für falsch. Ihre Angaben über die Art ihrer Tätigkeiten untermauern diese Einschätzung. Auch wird mitunter die gleiche Tätigkeit bei einer anderen Einrichtung statt in der EG 9 in die EG 11 eingruppiert.

  • Bei der Einstufung ist ebenfalls sichtbar, dass Vorerfahrung meist nicht bzw. nicht vollständig anerkannt wird.

  • Daher bilden die Themen Tariferhöhungen mit 93 % und tarifkonforme Anwendung der Entgeltordnung mit 94 % die Spitzengruppe im Forderungskatalog.

  • 92 % der Beteiligten wollen klare Regulierung von Befristungen, unbefristete Arbeitsverhältnisse sollen möglich werden. Kein Wunder, denn 83 % sind befristet beschäftigt.

Freie:
  • 97 % der Freien verlangen erhöhte, existenzsichernde Honorare.

  • Soziale Leistungen wie Ausfallhonorare, Honorarzahlungen in Krankheitsfällen, Beteiligung der Auftraggeber an den Sozialversicherungskosten sind gleichermaßen wichtig und bislang in der Branche nahezu unbekannt.

Zu den weiteren Auswertungsdetails: http://gute-sache-welcher-preis.de/

Wir können jetzt zusammen in und mit der Gewerkschaft ver.di eine betriebs- und statusübergreifende Tarifkommission gründen, Tarifverhandlungen einfordern und einen guten Tarifvertrag erreichen!

Bereits 120 unserer Kolleg*innen (49 haben an der Befragung teilgenommen) sind bei ver.di organisiert und von der überwiegenden Mehrheit der noch nicht gewerkschaftlich Organisierten sind 48 % bereit, ver.di-Mitglied zu werden, 36 % sind noch unentschieden.

Viele von ihnen wünschen sich mehr Informationen. Eine mehrheitsfähige Legitimation unseres Vorhabens ist also möglich. Dies gilt auch für die nötige Durchsetzungsfähigkeit: 81 % sind bereit, sich in der Tarifkommission, der Berliner Kampagneninitiative, der betrieblichen Aktivengruppe oder punktuell bei Aktionen einzubringen!

Klar ist: Wir müssen mehr werden, um unser Vorhaben demokratisch legitimiert durchsetzen zu können. Tarifverhandlungen werden wir erst einfordern, wenn die Belegschaften gewerkschaftlich organisiert sind. Nur so können wir wirklich auf Augenhöhe und im Namen der Beschäftigten verhandeln.

Nur eine Gewerkschaft kann die Geschäftsführungen zu Tarifverhandlungen auffordern. Und nur eine Gewerkschaft kann ihre Mitglieder schützen, sollte es zu Konflikten kommen.

Gewerkschaft soll sich lohnen: Mitglied werden unter Vorbehalt des Organisierungserfolgs!

So funktioniert das Treuhandmodell:

Wir werben um deine ver.di-Mitgliedschaft. Wir sammeln die ausgefüllten Beitrittserklärungen zunächst treuhänderisch bei deinen betrieblichen ver.di-Ansprechpartner*innen (sie werden sich als solche zu erkennen geben, ansonsten frag bitte uns). Nur wenn wir unser Organisierungsziel von rund 50 % der Angestellten und 50 % der Freien in unserem Tarifgebiet erreichen (schätzungsweise 700 bis 900 angestellte Beschäftigte u. entsprechend viele Freie), wird dein Beitrittsformular an ver.di übergeben und dann erst wird deine Mitgliedschaft wirksam. Das heißt auch, dass erst ab diesem Zeitpunkt dein Mitgliedsbeitrag fällig wird.

Falls wir das Ziel nicht erreichen, werden die Beitrittsformulare nicht übergeben – und dann überlegen wir gemeinsam, wie es weitergehen kann. Einrichtungen, Kollektive, Gruppen die mindestens zu Hälfte organisiert sind, erhalten ein Mindestmandat in der Kommission.

Rückfragen an uns gerne persönlich oder kurz per Mail an:

info@gute-sache-welcher-preis.de

Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Kampagne!

Mit lieben Grüßen

Eure Tarifinitiative


Quelle: Info der Tarifinitiative im ver.di-Fachbereich Bildung, Wissenschaft und Forschung in Berlin


Verweise zu diesem Artikel:
Schlagworte zu diesem Beitrag: Volkshochschule, Weiterbildung, Freiberufler/Selbstständige, Honorar
Dieser Beitrag wurde zuletzt aktualisiert am 29.04.2019

Quelle: www.netzwerk-weiterbildung.info
Druckdatum: 28.03.2024