Was will das Netzwerk Weiterbildung?

Netzwerk-Weiterbildung ist eine Informationsplattform des Bereichs Weiterbildung im Bundesfachbereich Bildung, Wissenschaft und Forschung in ver.di.

Politik, Wirtschaft und Medien sind sich einig, ohne Weiterbildung oder lebenslanges Lernen geht nichts mehr. Auch die Fachkräftelücke infolge des demografischen Wandels wird beklagt und mit allerlei Programmen bekämpft.

Politik und Wirtschaft fordern von der Weiterbildung gute und innovative Angebote, um auch in Zukunft genügend Fachkräfte für den Standort Deutschland und seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit vorzufinden.

Merkwürdig nur, dass so wenig über die Arbeitsbedingungen derjenigen gesprochen wird, die diese Leistung erbringen sollen: Die in der Weiterbildung Beschäftigten. Denn klar ist auch, ohne gute Arbeitsbedingungen in der Weiterbildung wird es dauerhaft keine gute Weiterbildung geben.

Früher wurde häufig spekuliert, wie viele Unternehmen und Beschäftigte auf dem Weiterbildungsmarkt tätig sind. Inzwischen können wir auf ziemlich zuverlässige Zahlen zurückgreifen. Zwischen 15.000 und 18.000 Unternehmen tummeln sich im Markt. Ca. 150.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten stehen mehr als 600.000 Honorarbeschäftigte gegenüber. Von diesen sind wiederum mehr als 100.000 von ihrer Honorartätigkeit wirtschaftlich abhängig. Mal nennt man sie prekär beschäftigt, mal Freiberufler oder Selbstständige.


Viele der als Honorarkräfte beschäftigten Weiterbildner in der allgemeinen oder der öffentlichen geförderten Weiterbildung haben nach dem Abzug der von ihnen allein zu tragenden Sozialversicherungsbeiträge und der Steuern nicht einmal 1.000 Euro netto im Monat. Die Löhne der fest angestellten Beschäftigten im Bereich der öffentlich finanzierten Weiterbildung sind durch die Ausschreibungspraxis der Bundesagentur für Arbeit seit Jahren unter Druck geraten. Bruttogehälter um 2.000 Euro im Monat sind nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel. Neueinstellungen sind fast immer befristet, eine Lebensplanung auf Dauer bleibt den neueingestellten Kolleginnen und Kollegen verwehrt. Hier gibt es erheblichen Nachholbedarf.

Eine merkwürdige Diskrepanz tut sich auf zwischen dem politischen Aufruf an Alle, sich doch bitte schön dauerhaft und jährlich weiterzubilden und der offensichtlichen Ignoranz gegenüber den Arbeitsbedingungen der dort Beschäftigten.

Gute Weiterbildung gibt es nicht zum Nulltarif. Wer gute Weiterbildung will, der hat für gute Arbeitsbedingungen in der Weiterbildung einzutreten. Dazu gehören insbesondere der Arbeit angemessene und auskömmliche Einkommen.

Internetauftritte zur Weiterbildung gibt es viele. Nur wenige berücksichtigen die Sichtweise der dort Beschäftigten.

  • Wir wollen den Beschäftigten in der Weiterbildung eine Stimme verschaffen. Ohne sie gibt es keine Weiterbildung, kein Lebenslanges Lernen, keine ausgebildeten Fachkräfte für die Zukunft.

  • Wir beobachten und berichten über Entwicklungen der Weiterbildung, die die Situation der Beschäftigten betreffen.

  • Wir treten ein für mehr und bessere Weiterbildung, und das aus gewerkschaftlicher Sicht. Bildung und damit auch Weiterbildung ist für uns immer ein Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung und zielt auf die Förderung der sozialen Teilhabe des Menschen am gesellschaftlichen Leben. Weiterbildung lässt sich für uns nicht in ein Korsett betriebswirtschaftlicher Kennziffern zwängen, das den Menschen außen vor lässt und die Rentabilität des Betriebes als einzigen Sinngeber der Weiterbildung versteht.

  • Wir berichten über die Arbeitsbedingungen und bieten Tipps und Hilfen für Beschäftigte in der Weiterbildung, für Festangestellte und Honorarkräfte.


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